Sie besuchen Ihre Freunde, die eine Katze haben, und innerhalb weniger Minuten geht es Ihnen plötzlich schlechter: Sie bekommen Atemnot und eine laufende Nase? Könnte es eine Tierallergie sein?
Tierallergie – Symptome, Ursachen und Maßnahmen
Was ist eine Tierallergie?
Bei einer Tierallergie reagiert das Immunsystem auf Allergene, die von Tieren abgegeben worden sind. Diese Allergene in Form von bestimmten Proteinen, umgangssprachlich Eiweißen, befinden sich im Speichel und in Hautschuppen der Tiere. Aber auch im Schweiß oder im Urin befinden sich diese Tierallergie auslösenden Proteine. Putzt sich die Katze oder der Hund nun, überträgt es durch den Speichel die Allergene auf das eigene Fell. Verliert es dann Haare, sind diese „kontaminiert“ und der Tierallergie-Geplagte reagiert darauf allergisch.
Umgangssprachlich wird von Tierhaarallergie gesprochen. Wobei dies falsch ist: Das Haar ist lediglich der Träger, nicht das Allergen selbst. Neben dem direkten Hautkontakt mit beispielsweise dem Tierhaar oder mit den mikroskopisch kleinen Hautschuppen ist eine weitere Form der Übertragung, nämlich durch die Luft, möglich. Über Mund und Nase gelangen die Allergene in die Atemwege und das Immunsystem reagiert sofort auf den vermeintlichen Feind mit Gegenmaßnahmen.
Was für die Katzen die Haare sind, sind für die Vögel die Federn. Auch diese können als Träger für das Allergen fungieren. Und durch Kontakt mit dem Vogelkot reagiert der Tierallergie-Geplagte ebenfalls.
Vögel bergen für Allergiker noch zwei weitere Gefahren: Neben dem Protein auf den Federn, also Tierallergie, können auch Milben in den Federn zu allergischen Reaktionen führen. Dies ist eine andere Form der Allergie: Allergie gegen Hausstaubmilben. Um als Vogelbesitzer Klarheit zu bekommen, ob nun eine Tierallergie oder eine Hausstaub(milben)allergie vorliegt, hilft Ihnen unsere Rubrik „Welche Allergietests gibt es?“.
Eine weitere Gefahr neben Tierallergie und Hausstauballergie ist die Taubenzüchterkrankheit, auch Vogelhalter- oder Vogelzüchterlunge genannt. Diese Erkrankung gehört zu dem Allergietyp-III: Der Körper reagiert zeitverzögert mit in der Regel sechs bis zwölf Stunden. Allergene und Antikörper verbinden sich beim Allergietyp-III zu größeren Zusammenschlüssen und lagern sich ein. Dies geschieht bei der Taubenzüchterkranhkeit an den Gefäßwänden der Lunge. Gefäßentzündungen sind die Folge. Als Fachbegriff ist hier der Immunkomplextyp zu nennen. Die akuten Symptome ähneln einer Lungenentzündung: Fieber, Huster, Luftnot, beschleunigter Puls. Die Beschwerden nehmen meistens innerhalb weniger Tage ab. Die Symptome bei einem schleichend-chronischen Verlauf sind die einer Grippe: Gliederschmerzen, Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Unwohlsein. Bei andauerndem Allergenkontakt bestehen ernsthafte Gefahren: Das Lungengewebe kann nachhaltig angegriffen werden, die Lungenfunktion wird eingeschränkt. Der Übergriff auf das Herz ist möglich. In unserer Rubrik „Berufsallergie“ gehen wir näher auf berufsbedingte Krankheiten durch Allergien ein. Bitte handeln Sie unverzüglich und suchen einen Arzt auf!
Wie macht sich eine Tierallergie bemerkbar?
Sind Allergene in die Atemwege gelangt, macht sich die Tierallergie durch Atembeschwerden sehr schnell bemerkbar. Die Tierallergie ist somit ein Allergie-Typ I. Neben dem Kratzen im Hals und Hustenreiz reagieren Nase und Augen ebenfalls: Eine laufende Nase, Niesreiz bis hin zu einer, durch angeschwollene Nasenschleimhäute, verstopften Nase und juckende sowie tränende Augen mit einem Fremdkörpergefühl sind die Folgen.
Sind Allergene durch die Haut aufgenommen worden, reagiert die Haut dort mit Rötung, Ausschlag Juckreiz bis hin zu Quaddelbildung, wobei dies bereits eine heftige Reaktion darstellt.
Was kann ich gegen eine Tierallergie vorbeugend unternehmen?
Hat der Tierallergie-Geplagte auch ein Haustier zuhause, ein weiterer Bestandteil der Familie, hilft gegen die Tierallergie konsequentes und gründliches Saugen, Putzen, Waschen und Lüften!
Alle Möbelstücke wie z. B. Sofas sowie alle Teppiche müssen täglich gründlich gesaugt werden. Alle Tagesdecken, sonstige Decken und Matrazenbezüge müssen regelmäßig gewaschen werden. Auch die Kleidungsstücke sind voll mit Allergenen – am besten direkt nach dem ersten Tragen in die Wäsche legen. Den Boden mit den Leisten sowie alle Fensterbänke neben dem täglichen Saugen auch regelmäßig nass wischen. Da sich die Allergene auch in der Luft befinden, hilft hier tägliches und wiederholtes Stoßlüften.
Sehr effektiv und unterstützend hat sich der Einsatz eines Luftreinigungsgerätes bewahrheitet. Auch tägliches Staubwischen hilft dem Tierallergie-Geplagten enorm, da sich Allergene mit dem Staub verbinden und sich somit überall ablegen. Auch an Stellen, wo es nicht zu vermuten ist. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Reinigung der Schlafstellen der Haustiere: Körbchen, Vogelkäfig…ein enormer Aufwand, den der Betroffene jedoch gerne für sein geliebtes Haustier auf sich nimmt.
Eine gute Nachricht ist dabei, dass der tägliche Kontakt mit dem Allergen wie eine Art Hyposensibilisierung wirken könnte. Der Effekt könnte sein, dass sich die Beschwerden im Laufe der Jahre abschwächen oder gar ganz einstellen. Auf der anderen Seite könnte aber auch durch den jahrelangen Kontakt Asthma entstehen! Bitte lassen Sie sich hier von einem Arzt entsprechend beraten.
Eine weitere Form der Vorbeugung kann durch Einnahme von Tabletten erfolgen. Die Verträglichkeit und Wirksamkeit ist in den letzten Jahren stetig verbessert, die Nebenwirkungen dabei gesenkt worden.
Was kann ich akut gegen eine Tierallergie unternehmen?
Der Tierallergie-Geplagte kann sein Zuhause im Griff bekommen, um dort beschwerdefrei mit seinem Haustier zusammenleben zu können. Besucht er jedoch Freunde und Bekannte, die ebenfalls Tiere haben, jedoch keine Tierallergie, wird die Sauberkeit dort nicht unbedingt tierallergiegerecht sein. Dann helfen am besten schnell wirkende und gut verträgliche Nasensprays und Augentropfen, bei Hautkontakt entsprechende Salben.
Zwischenfazit
Durch Speichel gelangen solche Proteine auf Tierhaare oder Federn, auf die der Allergiker durch Hautkontakt dann allergisch reagiert. Auf Hautschuppen befinden sich diese Allergene ebenfalls, hier findet der Kontakt meist über die Atemwege statt.
Symptome sind Atemnot, Halskratzen, laufende oder verstopfte Nase, Niesen und Husten. Bei vorherigem Hautkontakt macht sich diese Stelle durch Ausschlag, Rötung und Jucken bemerkbar. Es hilft im eigenen Haushalt nur besondere Sauberkeit bei einer Tierallergie!
Bei Kontakt in fremden Umgebungen gibt es für den akuten Fall sehr gute Präparate: Diese helfen schnell und verträglich aus der beschwerdevollen Situation heraus.